Krebs
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einfach erklärt für Kinder

Krebs kurz erklärt

Krebs ist eine Krankheit, die sehr viele Menschen betrifft. Normalerweise bauen die kleinen Bausteine in unserem Körper, die man Zellen nennt, alles ganz ordentlich und sorgen dafür, dass wir gesund bleiben. Aber manchmal können sich diese Zellen falsch verhalten und an einer Stelle im Körper ein Haus bauen, das man Tumor nennt. Dieser Tumor kann größer werden und andere Zellen stören. Das kann die Person selbst dann sehr krank machen.

Es ist wichtig, dass ein Arzt diesen Tumor entdeckt und behandelt, damit unser Körper wieder gesund wird. Es gibt auch eine Art von Krebs, die man Blutkrebs nennt, bei der falsch programmierte Zellen im Blut sind.

Es gibt viele Möglichkeiten, Krebs zu behandeln und dafür zu sorgen, dass der Körper wieder gesund wird, wie Operationen, Chemotherapie und Strahlung. Chemotherapie hilft, indem es winzige Bauarbeiter in den Körper schickt, die böse Zellen bekämpfen. Manchmal kann man auch Tumore mit Strahlung zerstören.

Wenn jemand Krebs hat, ist es sehr anstrengend und man fühlt sich oft müde oder krank. Manchmal tut es auch weh und Ärzte geben Medikamente, um die Schmerzen besser zu machen. Manchmal fühlen sich Menschen mit Krebs auch schlecht gelaunt, genervt oder traurig. Das ist nicht böse gemeint, sondern kommt von der Krankheit.

Inhalt

Krebs – was ist das eigentlich?

Unser Körper besteht aus Zellen. Das sind kleinste Bausteine, die in ganz unterschiedlichen Formen vorkommen. Die Bausteine des Herzens unterscheiden sich von denen, die deine Haut oder das Blut bilden. Jeder Baustein hat eine eigene Aufgabe und ein ganz bestimmtes Ziel. Manche sind für den Transport von Nahrung für andere Zellen zuständig. Andere transportieren den Sauerstoff, den wir über die Luft einatmen in die Lunge. Ohne Zellen können wir also nicht leben!

Manche Zellen hast du dein ganzes Leben. Andere vermehren sich, indem sie sich teilen und sorgen dafür, dass Du wächst.

Immer dann, wenn sich Zellen teilen, können aber auch Fehler passieren. Normalerweise hat der Körper eine Art Polizei, die alles kontrolliert – das Immunsystem. Manchmal macht aber auch diese Polizei Fehler. Dann können Zellen zum Beispiel ihre Aufgabe vergessen. Wenn sich diese Zellen dann teilen und vermehren, bauen sie eine Art Haus an einer Stelle im Körper. Dieses Haus nennt man Tumor. So ein Tumor kann schnell größer werden und dadurch Schaden im Körper anrichten. Die verwirrten Zellen können sich auch über das Blut und andere Wege im Körper verteilen und dann an einer anderen Stelle weitere Häuser bauen. Ärzte sagen dazu: der Tumor hat metastasiert.

Solch ein Tumor ist eine Form von Krebs. Zellen werden falsch programmiert und bauen ein Haus im Körper, das dann irgendwann andere Zellen bei ihrer Arbeit stört.

Es kann auch sein, dass die Zellen im Blut falsch programmiert werden und nicht das tun, was sie tun sollen. Das Blut ist wie ein riesiges Straßennetz, das vom Kopf bis zu den Zehen reicht. Durch die Blutbahnen flitzen bestimmte Zellen, die allerlei transportieren müssen, damit im Körper alles reibungslos klappt. Wenn ein Mensch Blutkrebs hat, sammeln sich nach und nach falsch programmierte Zellen im Blut an. Die haben nichts anderes vor, als sich auszubreiten und andere Zellen bei der Arbeit zu stören. Das nennt man Blutkrebs, im Krankenhaus sagt man auch Leukämie dazu.

Dieses Video der Deutschen Krebshilfe erklärt Krebs in leichter Sprache:

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Wie kann man Krebs behandeln?

Viele Wissenschaftler*innen forschen seit Jahren, wie man Krebs behandeln kann und haben mittlerweile gute Möglichkeiten.

Bei einer Operation können Ärzte und Ärztinnen versuchen, den Tumor aus dem Körper herauszuschneiden.

Meistens bekommen Krebspatienten eine sogenannte Chemo-Therapie, die die bösen Zellen bekämpft. Du kannst Dir das so vorstellen: In der Chemo sind winzige Bauarbeiter*innen. Sie zerstören alle Zellen, die sich oft teilen und viel vermehren – somit auch die Krebs-Zellen. Über die Blutbahnen verteilen sich diese Bauarbeiter*innen im ganzen Körper. Häufig haben Menschen, die eine Chemo bekommen, keine Haare mehr oder Schmerzen im Mund. Das liegt daran, dass sich die Zellen der Haare und der Mundschleimhaut auch viel teilen und vermehren. Chemo-Bauarbeiter*innen können sie nicht unterscheiden von den bösen Krebs-Zellen, deswegen werden sie mitzerstört.

Manche Krebsarten, die ein Tumor-Haus bauen, kann man auch mit bestimmter Strahlung zerstören. Ein Gerät schickt dabei, ähnlich wie ein Laser, unsichtbare Strahlen durch die Luft direkt in die Richtung des Tumors im Körper. Ähnlich wie Sonnenstrahlen unsere Haut beim Sonnenbrand verbrennen können, können diese speziellen Strahlen den Tumor zerstören.

Wie Du merkst, gibst es viele Möglichkeiten, die vielen unterschiedlichen Krebsarten zu bekämpfen. Vielen Menschen kann das sehr gut helfen und sie sind nach einigen Jahren anstrengender Therapie wieder gesund. Manchmal kann Krebs aber auch wiederkommen. Auch dann können die Chemo-Bauarbeiter*innen oder Strahlen häufig helfen. Leider ist es aber so, dass bis heute nicht allen Menschen mit Krebs geholfen werden kann. Manchmal vermehren sich die Krebs-Zellen schneller, als die Bauarbeiter*innen gegen sie arbeiten können. Deswegen sterben auch manche Menschen an Krebs.

Wie wirkt sich die Krankheit auf mein Familienmitglied aus?

Die lange Behandlung gegen den Krebs ist sehr anstrengend und braucht viel Kraft. Viele Menschen sind dabei sehr müde oder fühlen sich schlecht. Auch Schmerzen sind eine häufige Auswirkung von Krebs und der Behandlung. Ärzte und Ärztinnen helfen dabei mit Medikamenten, dass die Schmerzen nicht so schlimm werden.

Menschen mit Krebs sind manchmal auch schlecht gelaunt, genervt oder traurig. Das kann zum einen an der Behandlung und Medikamenten liegen. Zum anderen macht eine Krebserkrankung einigen Menschen auch Angst und Sorgen und die Behandlung kann sehr anstrengend sein.

Für die Familienmitglieder ist es nicht immer leicht, wenn die Person genervt ist, oft wütend ist oder sehr traurig. Es hilft aber zu wissen, dass sich die Person nicht aus Absicht so verhält. Das Verhalten hat nichts mit dir zu tun, sondern liegt an der Krebs-Krankheit.  

Wer hat Schuld an der Krankheit und ist sie ansteckend?

Wichtig ist, dass Du weißt, dass niemand Schuld am Krebs hat. Manchmal passiert es, dass sich Zellen unkontrolliert vermehren. Das kann am Bauplan des Körpers liegen –der sogenannten DNA. In ihr steht, was einzelne Zellen tun sollen. Hier kann ein Fehler stehen, der den Krebs auslöst. Auch starkes Rauchen, viel Alkohol oder häufig starker Sonnenbrand können diesen Bauplan verändern und Zellen schaden. Wichtig ist, dass Du weißt, dass Krebs nicht ansteckend ist. Die Krebszellen eines anderen Menschen können deinem Körper nicht schaden. Du kannst die erkrankte Person also bedenkenlos umarmen und ihr Nahe sein, wenn sie das will.

Wie kann ich helfen und was muss ich im Notfall tun?

Wenn in deiner Familie jemand Krebs hat, fühlst du dich vielleicht manchmal machtlos. Du weißt nicht, was du tun kannst, damit es der Person besser geht. Vielleicht hast du auch Angst, dass es einen medizinischen Notfall gibt und weißt nicht, was du dann tun sollst?

Am besten ist es, wenn du mit der erkrankten Person selbst oder einem Elternteil darüber reden kannst. Lass dir von der Person sagen, was du tun kannst um zu helfen. Lass dir von der Person erklären, was bei einem Notfall zu tun ist und wer dann welche Aufgaben übernimmt. Auch wenn es vielleicht nie zu einem Notfall kommt, kann dir so ein Plan helfen, weniger Sorge und Stress zu haben.

Falls du zu Hause viel mithilfst oder die erkrankte Person unterstützt, gibt es zwei wichtige Tipps:

  • Übernehme nur die Aufgaben, mit denen du dich wohl fühlst. Mache nichts, was dir Angst macht, dich ekelt oder überfordert. Wenn es sonst niemanden gibt, der diese Aufgaben übernehmen kann, sprecht mit einer Beratungsstelle. Oft gibt es Geld von der Krankenkasse, damit „Profis“ diese Aufgaben übernehmen.
  • Achte darauf, dass du genug Zeit für dich, deine Freunde, Hobbies und Schule hast. Diese Dinge sollten nicht zu kurz kommen, wenn du zu Hause mithilfst. Deinen Eltern und der erkrankten Person ist es wichtig, dass du trotz allem eine schöne und normale Kindheit und Jugend hast. Hab also kein schlechtes Gewissen, wenn du auch mal an dich denkst!

Du solltest immer auf Dich und Deine Gefühle achten. Wenn Du merkst, dass Du Angst und Fragen hast oder gerade eine schwierige Zeit ist, kannst Du Dir Hilfe suchen. Oft tut es auch gut, mit jemandem über Deine Sorgen zu reden.

Wo gibt es weitere Infos und Hilfe?

Wenn Du noch mehr über die Krankheit wissen magst, kannst Du zum Beispiel deinen Kinderarzt oder deine Kinderärztin fragen oder in Büchern und im Internet suchen.

Das Internet kann eine gute Informationsquelle sein, aber es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Informationen, die du dort findest, wahr oder hilfreich sind. Manchmal kann es schwierig sein, zwischen guten und schlechten Informationen zu unterscheiden. Deshalb solltest du immer darauf achten, dass du vertrauenswürdige Quellen verwendest. Das sind Webseiten von Krankenhäusern, Ärzten oder Organisationen, die sich mit der Krankheit beschäftigen.

Mehr Infos für Dich

Auf unserem Infoportal für Kinder und Jugendliche gibt's noch mehr Infos. Was du tun kannst, wenn ein Familienmitglied schwer krank ist und wo es Hilfe vor Ort und online gibt.
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