Burnout
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einfach erklärt für Kinder

Burnout kurz erklärt

Burnout ist, wenn jemand sehr müde und erschöpft ist, weil er oder sie zu viel zu tun hat und sich zu sehr anstrengt. Es kann auch dazu führen, dass man sich nicht mehr motiviert fühlt und keine Freude mehr am Arbeiten oder Spielen hat. Manche Menschen mit Burnout sind so erschöpft, dass sie kaum aus dem Bett kommen. Es ist wichtig, dass man sich dann ausruht und Zeit für sich selbst hat, um sich besser zu fühlen.

Manchmal muss die Person auch ins Krankenhaus gehen, um besser behandelt zu werden. Mit dem Arzt oder einer Psychotherapeutin kann man eine Lösung finden, wie man in Zukunft besser mit Stress umgehen kann. Vielleicht muss man auch einen anderen Job suchen. Daher dauert es meist einige Wochen, manchmal auch Monate, bis es der Person wieder richtig gut geht.

Inhalt
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    Burnout – was ist das eigentlich?

    Das Wort Burnout beschreibt einen sehr starken Erschöpfungszustand. Deshalb wird für die Krankheit das englische Wort für „ausgebrannt“ benutzt. Ausgebrannt sein bedeutet, dass man nicht mehr in der Lage ist etwas zu leisten. In Deutschland bekommen jedes Jahr weit über 100.000 Menschen ein Burnout – das sind ganz schön viele. Trotzdem wurde diese Art von Krankheit erst vor wenigen Jahren entdeckt. Sie ist noch nicht so gut von Wissenschaftler*innen untersucht worden, wie z.B. die Krebskrankheit.

    Man sagt auch, dass Burnout ein „Stress-Syndrom“ ist, also ein Anzeichen, dass eine Person unter besonders viel Stress leidet. Vielleicht kennst du selber auch Stress? Oft spürt man den dann, wenn man viel zu tun hat aber eigentlich zu wenig Zeit oder Kraft oder Lust für die Aufgaben hat.

    Ein Burnout wird vor Allem durch zu langen und starken Stress ausgelöst – zum Beispiel durch einen sehr anstrengenden Beruf und einem stressigen Alltag gleichzeitig. Aber auch nach oder während einer anderen schweren Krankheit kann ein Burnout entstehen.

    Stress ist eigentlich ein Schutz des Körpers aus Zeiten der Höhlenmenschen. Er hilft uns dabei, in gefährlichen Situationen konzentriert zu bleiben. Einige Körperfunktionen wie die Verdauung werden heruntergefahren und alle Aufmerksamkeit auf die Gefahr oder das Ziel gelegt – wie bei den Höhlenmenschen früher bei dem Angriff eines Tieres. Heutzutage werden wir kaum noch von Tieren angegriffen, unsere Reaktion auf Stress bleibt aber die gleiche. Unser Herz schlägt schneller, Adrenalin – ein Stoff im Körper, der uns wach und stark macht – fließt durch unseren Körper und wir konzentrieren uns. Dieser Zustand ist jedoch nur für Notfälle vorgesehen, auf Dauer tut er dem Körper nicht gut. Deswegen ist es so wichtig, dass wir Pausen in unserem Alltag machen. Das gibt uns Zeit zum Entspannen oder nachts genügend zu schlafen.

    Ein Burnout fängt oft sehr plötzlich und stark an. Es ist ein Tag oder eine Zeit, wo der Stress so stark geworden ist, dass sich die Betroffenen wie gelähmt fühlen. Sie haben keine Energie mehr. Sie schaffen es vielleicht nicht mehr zur Arbeit zu gehen oder sich um die Familie zu kümmern. Bei anderen bleibt der Alltag auf der Strecke. Dann schaffen es die Menschen nicht mehr, die Wäsche zu waschen, Essen zu kochen oder einkaufen zu gehen. Selbst wichtige Dinge, wie das Bezahlen von Rechnungen oder das Begleiten von Kindern zum Sportverein fällt vielen dann schwer. Die betroffene Person schafft es einfach nicht mehr, mit dem Stress und dem Druck umzugehen. Das ist ab einem gewissen Punkt normal und wie ein Alarmsignal des Körpers. Er sagt uns damit, dass er dringend eine Pause braucht.

    Ein Burnout kann sich aber auch auf den Körper auswirken. Man spricht dann von Psychosomatik – die betroffene Person hat vielleicht Bauch- oder Kopfschmerzen oder keinen Hunger mehr, obwohl der Körper gar nicht richtig krank ist. Das hängt damit zusammen, dass der Körper und die Seele eng verbunden sind – wir sind ja oft auch schlecht drauf oder traurig, wenn wir die Grippe haben oder ein Bein gebrochen ist.

     


    Dieses Video von explainity erklärt Burnout in einem animierten Erklärvideo. Die Sprache ist nicht immer einfach zu verstehen, aber die Bilder helfen dir trotzdem, die Krankheit zu verstehen.

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    Wie kann man Burnout behandeln?

    Ein Burnout ist wie ein Alarm des Körpers zu verstehen. Er warnt uns, dass unser Körper nicht noch mehr Stress aushalten kann.

    Wenn eine Person ein Burnout hat, braucht sie als erstes meist Ruhe. Sie geht dann für einige Zeit nicht mehr auf die Arbeit und braucht vielleicht auch im Alltag Unterstützung. Bei sehr schweren Burnouts kann es auch sein, dass die Person für ein paar Tage oder Wochen in ein spezielles Krankenhaus – eine sogenannte Psychiatrie – muss. Dort kann sie besser behandelt werden. Wenn ein Burnout als „schwer“ gilt, kann es sein, dann die Person gleichzeitig auch eine Depression hat. Infos dazu, was eine Depression ist, findest du unter unserem Artikel im Krankheitslexikon zu Depression.

    Bei einem Burnout arbeiten die Betroffenen mit ihren Hausärzt*innen oder bei Psychotherapeut*innen daran, eine Lösung für die Zukunft zu finden.

    Einerseits lernen sie, wie sie in Zukunft besser mit Stress umgehen können. Andererseits muss sich oft auch der Alltag etwas ändern. Vielleicht macht es auch Sinn die Arbeitsstelle zu wechseln. Am besten hilft es, wenn man das Leben so plant, dass gar nicht erst so viel Stress entstehen kann. Zusätzlich sollten sich die Betroffenen Pausen in ihren Tag einbauen, in denen sie sich ausruhen oder entspannen – so zum Beispiel Sport, Yoga oder Meditationen.

    Wie wirkt sich die Krankheit auf mein Familienmitglied aus?

    Meist zeigt sich zu viel Stress bereits vor einem „Burnout“. Die betroffene Person ist vielleicht schneller gereizt oder hat wenig Zeit und Lust auf gemeinsame Aktivitäten. Manche Menschen sind auch erschöpft und lustlos und verbringen deswegen freie Zeit häufig im Bett oder auf dem Sofa. Vielleicht streitet sie auch häufiger oder sagt, dass sie unzufrieden ist.

    Bei einem Burnout hat die Person dann sehr plötzlich keine Energie mehr, um auf die Arbeit zu gehen, weint oder sagt, dass sie nicht mehr weiter weiß. Die Person fühlt sich wahrscheinlich auch überfordert und hilflos.

    Wenn dein Familienmitglied dann Hilfe von Ärzt*innen bekommt, kann es eine Weile dauern, bis es besser wird. Wahrscheinlich kann sie auch für einige Zeit nicht mehr zur Arbeit gehen und sich weniger um den Haushalt kümmern. Für manche Personen ist es auch sehr anstrengend, den Familienalltag so weiterzumachen, wie bisher. Sie verbringen dann weniger Zeit mit der Familie und ruhen sich mehr aus, damit es ihnen bald bessergeht.

    In der Zeit danach lernt sie mit Hilfe der Ärzte, wie sie mit Stress besser umgehen kann und ihn verringern kann. Daher dauert es meist einige Wochen, manchmal auch Monate, bis es der Person wieder richtig gut geht.

    Woher kommt die Krankheit und ist sie ansteckend?

    Wichtig ist, dass Du weißt, dass besonders Du keine Schuld an einem Burnout eines Familienmitglieds hast!

    Die Gründe für ein Burnout sind ganz verschieden. Meist sind es viele Dinge auf einmal, die zu viel Stress auslösen. Woher der Stress kommt, ist unterschiedlich. Außerdem kann Stress für Menschen auch unterschiedlich belastend sein. Wenn wir gesund und fit sind, können wir mit Stress besser umgehen, als wenn wir eine schwere Zeit hinter uns haben oder sich gerade viel in unserem Leben verändert.

    Sicherlich gibt es auch in deiner Familie immer wieder Stress oder Streit. Das ist aber vollkommen in Ordnung und führt nicht allein zu einem Burnout. Denke immer daran, dass es normal und sogar gut ist, dass du eigenen Wünsche und Ziele hast und es dein Recht ist, diese auch zu zeigen, selbst wenn das Streit in der Familie bedeutet.

    Wichtig ist, dass Du weißt, dass ein Burnout nicht ansteckend ist. Du kannst die betroffene Person also bedenkenlos umarmen!

    Wie kann ich helfen und was muss ich im Notfall tun?

    Wenn in deiner Familie jemand an einem Burnout leidet, hast Du vielleicht Angst und weißt nicht, wie es weitergeht? Die Person hat sich verändert und du vermisst, wie es früher mal gewesen ist.

    Auch wenn du vielleicht gerne helfen willst, so liegt es doch an der Person selbst, dass es ihr bessergeht. Als Familie könnt ihr versuchen, die erkrankte Person zu entlasten. Ihr könnt euch die Aufgaben, die die Person zu Hause übernommen hat, aufteilen. Dabei ist es wichtig, dass du dir nicht zu viele neue Aufgaben auflastest. Es gibt z.B. auch Haushaltshilfen, die dafür bezahlt werden, zu Hause Aufgaben zu übernehmen. Sprich am besten mit den Erwachsenen in deiner Familie, was du tun kannst.

    Wenn das nicht möglich ist, kannst du dir Hilfe in einer Beratungsstelle suchen oder in der Schule mit Vertrauenslehrer*innen oder Sozialarbeiter*innen sprechen.

    Falls du zu Hause viel mithilfst oder die erkrankte Person unterstützt, gibt es drei wichtige Tipps:

    • Übernehme nur die Aufgaben, mit denen du dich wohl fühlst. Mache nichts, was dir Angst macht, dich ekelt oder überfordert. Wenn es sonst niemanden gibt, der diese Aufgaben übernehmen kann, sprecht mit einer Beratungsstelle. Oft gibt es Geld von der Krankenkasse, damit „Profis“ diese Aufgaben übernehmen.
    • Achte darauf, dass du genug Zeit für dich, deine Freunde, Hobbies und Schule hast. Diese Dinge sollten nicht zu kurz kommen, wenn du zu Hause mithilfst. Deinen Eltern und der erkrankten Person ist es wichtig, dass du trotz allem eine schöne Kindheit und Jugend hast. Hab also kein schlechtes Gewissen, wenn du auch mal an dich denkst!
    • Achte auf Dich und Deine Gefühle! Wenn Du merkst, dass Du Angst und Fragen hast oder gerade eine schwierige Zeit ist, kannst Du Dir Hilfe suchen. Oft tut es auch gut, mit jemandem über Deine Sorgen zu reden.

    Wenn es der Person plötzlich viel schlechter geht, sie vielleicht sehr traurig ist oder keinen Sinn mehr in ihrem Leben sieht, hole dir Hilfe! Solche Notfälle gibt es jedoch bei einem Burnout nicht besonders häufig.

    Auch für solche Fälle ist die Notrufnummer 112 zur Stelle und wird die Person erstmal in ein Krankenhaus bringen. Dort kann ihr geholfen werden und ein Plan für die Zeit danach erstellt werden.

    Wo gibt es weitere Infos und Hilfe?

    Wenn Du noch mehr über die Krankheit wissen magst, kannst Du zum Beispiel deinen Kinderarzt oder deine Kinderärztin fragen oder in Büchern und im Internet suchen.

    Das Internet kann eine gute Informationsquelle sein, aber es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Informationen, die du dort findest, wahr oder hilfreich sind. Manchmal kann es schwierig sein, zwischen guten und schlechten Informationen zu unterscheiden. Deshalb solltest du immer darauf achten, dass du vertrauenswürdige Quellen verwendest. Das sind Webseiten von Krankenhäusern, Ärzten oder Organisationen, die sich mit der Krankheit beschäftigen.

    Mehr Infos für Dich

    Auf unserem Infoportal für Kinder und Jugendliche gibt's noch mehr Infos. Was du tun kannst, wenn ein Familienmitglied schwer krank ist und wo es Hilfe vor Ort und online gibt.
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