Parkinson
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einfach erklärt für Kinder

Parkinson kurz erklärt

Parkinson ist eine Krankheit, die einige Teile des Gehirns betrifft. Diese Teile im Gehirn kontrollieren zum Beipsiel, wie wir uns bewegen. Wenn jemand Parkinson hat, wird es schwer für ihn, Dinge zu tun, die sonst einfach waren. Zum Beispiel gehen, stehen oder aufstehen. Manchmal zittern seine Hände oder es wird schwer für ihn, seine Stimme zu benutzen. Es gibt Medikamente und Behandlungen, die helfen können.

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    Parkinson – was ist das eigentlich?

    Parkinson ist eine Erkrankung des Gehirns, die besonders bei älteren Menschen auftritt. Genauer gesagt betrifft Parkinson den Teil des Gehirns, in dem das sogenannte Dopamin entsteht. Dopamin ist ein Hormon. Hormone gibt es in unserem Körper viele verschiedene. Sie schwimmen beispielsweise in unserem Blut von einem Ort zum anderen und geben Informationen und Befehle weiter. Wie eine Chatnachricht zwischen zwei Handys überträgt zum Beispiel das Dopamin den Befehl vom Gehirn an den Muskel, dass das Bein gehoben werden soll.

    Bei Parkinson-Erkrankten gehen die Nervenzellen in diesem Teil des Gehirns nach und nach kaputt. Also wird auch nicht mehr genügend Dopamin produziert. Die Folge ist oft, dass bei diesen Menschen Bewegungen nicht immer so funktionieren, wie sie sollen. Auch kann das Stehen oder Gehen schwerer fallen oder Hände zittern.


    Dieses Video der Organisation Junge Parkinsonkranke RLP Süd erklärt die Krankheit Parkinson in einem kindgerechten Infofilm.

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    Wie kann man Parkinson behandeln?

    Viele Wissenschaftler*innen forschen seit vielen Jahren daran, wie man Parkinson behandeln kann. Heute gibt es auch schon einige Medikamente, die gut helfen. Vollständig heilen kann man Parkinson aber leider nicht. Die Medikamente können dabei helfen, die Auswirkungen weniger schlimm zu machen. Viele Menschen nehmen Tabletten ein, in denen Dopamin enthalten ist. Besonders bei jüngeren Patient*innen ist manchmal auch eine Operation hilfreich. Viele Menschen werden außerdem mit Physio- und Ergotherapie unterstützt. Dort trainieren und lernen sie bestimmte Sport- und Dehnübungen. Das soll dem Körper helfen, fit zu bleiben. Viele Betroffene können so lange gut leben und haben wenige Beschwerden.

    Wichtig ist, dass die Erkrankten regelmäßig spezielle Ärzte und Ärztinnen besuchen – so genannten Neurologen*innen, die sich besonders gut mit dieser Krankheit auskennen. Sie bemerken, wenn sich etwas verschlechtert und können dann mit Medikamenten oder Behandlungen unterstützen.

     

    Wie wirkt sich die Krankheit auf mein Familienmitglied aus?

    Parkinson verläuft nicht bei jedem Menschen gleich. Viele Menschen leben auch noch lange nach der Diagnose ohne große Einschränkungen.

    Wenn die Krankheit weiter fortgeschritten ist, fallen den Menschen häufig Bewegungen sehr schwer. Manche Parkinson-Betroffene können irgendwann vielleicht kaum noch gehen und machen nur kurze, kleine Schritte beim Laufen. Dann kann es sein, dass sie einen Rollstuhl brauchen. Ein dauerndes Zittern, zum Beispiel der Hand, ist auch ein typisches Zeichen von Parkinson. Außerdem versteifen bei manchen Erkrankten Arme, Beine oder Hals. Es fällt ihnen dann sehr schwer, diese zu bewegen.

    Andere bekommen Probleme beim Sprechen. Hier kann eine so genannte Logopädie helfen, bei der spezielle Sprech-Übungen gelernt werden.

    Viele Betroffene können so meist noch lange ein recht normales Leben führen und in ihrem Beruf tätig sein. Es kann aber auch passieren, dass sich Parkinson schnell verschlechtert. Dann werden manche Sachen zu einer großen Herausforderung für die Person– so zum Beispiel das Laufen. Vielen macht genau das Angst – die Unsicherheit, wie schnell sich Parkinson entwickelt und wie lange sie manche Sachen noch selbst tun können.

    Außerdem kann die Krankheit sich auch auf die Gefühle auswirken – manche sind häufiger erschöpft oder traurig.

     

    Woher kommt die Krankheit und ist sie ansteckend?

    Wichtig ist, dass Du weißt, dass niemand und besonders Du keine Schuld an der Krankheit deines Familienmitglied hast.

    Die Ursache für Parkinson ist noch nicht ganz genau geklärt. Daran forschen gerade viele Menschen, damit möglichst bald klar ist, woher diese Erkrankung kommt. In wenigen Fällen kann auch eine andere Krankheit eine Parkinson Erkrankung auslösen. Das kann zum Beispiel die Krankheit Demenz und Alzheimer sein.

    Wichtig ist, dass Du weißt, dass Parkinson nicht ansteckend ist. Du kannst die erkrankte Person also bedenkenlos umarmen!

    Wie kann ich helfen und was muss ich im Notfall tun?

    Wenn in deiner Familie jemand an Parkinson leidet, hast Du vielleicht Sorgen und weißt nicht, wie es weitergeht? Vielleicht hast du auch Angst, dass es einen medizinischen Notfall gibt und weißt nicht, was du dann tun sollst?

    Menschen mit Parkinson brauchen meist erst im späten Verlauf der Krankheit Hilfe. Dann fällt es ihnen oft schwer, ohne Hilfe zu laufen, sich selbst anzuziehen, Essen und Trinken.

    Am besten ist es, wenn du mit der erkrankten Person selbst oder einem Elternteil darüber reden kannst. Lass dir von der Person sagen, wie du helfen kannst, lass dir erklären, was bei einem Notfall zu tun ist und wer dann welche Aufgaben übernimmt.

    Falls du zu Hause viel mithilfst oder die erkrankte Person unterstützt, gibt es drei wichtige Tipps:

    • Übernehme nur die Aufgaben, mit denen du dich wohl fühlst. Mache nichts, was dir Angst macht, dich ekelt oder überfordert. Wenn es sonst niemanden gibt, der diese Aufgaben übernehmen kann, sprecht mit einer Beratungsstelle. Oft gibt es Geld von der Krankenkasse, damit „Profis“ diese Aufgaben übernehmen.
    • Achte darauf, dass du genug Zeit für dich, deine Freunde, Hobbies und Schule hast. Diese Dinge sollten nicht zu kurz kommen, wenn du zu Hause mithilfst. Deinen Eltern und der erkrankten Person ist es wichtig, dass du trotz allem eine schöne und normale Kindheit und Jugend hast. Hab´ also kein schlechtes Gewissen, wenn du auch mal an dich denkst!
    • Achte auf Dich und Deine Gefühle! Wenn Du merkst, dass Du Angst und Fragen hast oder gerade eine schwierige Zeit ist, kannst Du Dir Hilfe suchen. Oft tut es auch gut, mit jemandem über Deine Sorgen zu reden.

     

    Wo gibt es weitere Infos und Hilfe?

    Wenn Du noch mehr über die Krankheit wissen magst, kannst Du zum Beispiel deinen Kinderarzt oder deine Kinderärztin fragen oder in Büchern und im Internet suchen.

    Das Internet kann eine gute Informationsquelle sein, aber es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Informationen, die du dort findest, wahr oder hilfreich sind. Manchmal kann es schwierig sein, zwischen guten und schlechten Informationen zu unterscheiden. Deshalb solltest du immer darauf achten, dass du vertrauenswürdige Quellen verwendest. Das sind Webseiten von Krankenhäusern, Ärzten oder Organisationen, die sich mit der Krankheit beschäftigen.

    Mehr Infos für Dich

    Auf unserem Infoportal für Kinder und Jugendliche gibt's noch mehr Infos. Was du tun kannst, wenn ein Familienmitglied schwer krank ist und wo es Hilfe vor Ort und online gibt.
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